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JDC MvG Masters 2022

Am dritten Turniertag ging es für die acht Akteure aus Deutschland wieder um 11:00 Uhr im Europa Point in Gibraltar los. Da in diesem Turnier 139 SpielerInnen gemeldet waren, fanden 11 Vorrundenbegegnungen statt. Einziger deutscher Spieler, der ein Vorrundenmatch bestreiten musste, war Marc Petermann. Er konnte sich souverän gegen den Briten Jack Campbell 4:0 durchsetzen.

In der ersten Runde sah es dann für einige Spieler im Deutschland Dress nicht so gut aus. Kimi Seemann musste gegen den Neuseeländer Bailey Day in den Decider. Hier begannen beide Spieler mit 140. Allerdings folgten bei Bailey 60 und 81, wobei Seemann nur mit 27 und 41 konterte. Diesen Vorsprung konnte sich der Neuseeländer zu Nutze machen. Seemann konnte sich mit seiner letzten Aufnahme noch auf 48 stellen, musste dann aber zusehen, dass Bailey mit dem letzten Dart seiner Aufnahme Doppel 20 traf und das entscheidende Leg beendete. Somit schied Seemann mit einer bitteren 3:4 Niederlage aus. Caspar Gruß, der langsam in die Turnierwoche fand, konnte in seinem Match gegen den Engländer Callum Beddow nicht viel ausrichten. Bei ihm wollten die Darts einfach nicht in den Doppelfelder landen. So konnte Beddow nach einem zwischenzeitigen 1:1 einen sicheren 4:1 Sieg einfahren. Für Gruß war an dieser Stelle neben Seemann das Masters beendet. Lukas Arend konnte in seiner ersten Partie des Tages 1:0 in Führung gehen. Im zweiten Leg konnte er mit dem Belgier Joppe van Roosbroeck nicht mithalten. Obwohl er in dem Leg einen Average von 91.20 spielte, checkte der anwerfende Belgier nach 17 Darts das Leg und glich aus. Nach diesem Legverlust blieben bei Arend die hohen Scores aus. Das nutzte van Roosbroeck aus und gewann 4:1 gegen den Deutschen. Marc Petermann, der ohne Probleme sein Vorrundenspiel bestritt, hatte es in der ersten Runde mit dem Waliser Oliver Thomas zu tun. Petermann hat schon zu Beginn gezeigt, wer das Spiel dominiert. Thomas hatte im kompletten Spiel keinen Dart auf Doppel bekommen und verlor klar. Mit dem zweiten 4:0 des Tages gelang Petermann so der Schritt in Runde zwei. Das erste Spiel des Tages für Pascal Schäfer war deutlich nervenaufreibender. Er hatte es mit dem Kanadier Nicolas Desrosiers zu tun. In den Legs ging es immer hin und her. Nach einer Führung von Schäfer konnte Desrosiers ausgleichen. In dieser Begegnung stand allerdings nicht immer der Spielstand im Vordergrund. Durch unnütze Spielverzögerungen, Beschwerden und anderer emotionaler Regungen machte sich der Kanadier nicht viele Freunde. Das war vor dem letzten Leg sogar der kanadischen Trainerin so unangenehm, dass sie die Schreiberin des Spiels ablöste, über die sich ihr Spieler ungerechtfertigt beklagte, nachdem sie sich beim deutschen Coach für das Verhalten des Spielers entschuldigte. Schäfer, der äußerlich während der Begegnung cool blieb, setzte seinen letzten Dart in die Doppel 11 und checkte zum verdienten 4:3. Für zwei deutsche Spieler lief die Auslosung des Turniers nicht besonders gut. Finn Chudziak und Adrian Schüler trafen in der ersten Runde der MvG Masters aufeinander. Da die Trefferquote bei Schüler eher gering war, konnte sich Chudziak souverän 4:0 gegen seinen deutschen Mitstreiter durchsetzen. Noel Albes spielte in seinem ersten Spiel eher unter seinen Möglichkeiten. Das hat aber vollkommen ausgereicht. Gegen den Iren Aaron Kilane gewann er nach einer 3:0 Führung am Ende 4:2 und zog in die nächste Runde ein.

Vier deutsche Spieler haben den Sprung in die 2. Runde geschafft. Für Chudziak und Schäfer war die Motivation und Treffsicherheit so hoch, dass sie die zweitrunden Spiele 4:0 für sich entscheiden konnten. Chudziak bezwang den Engländer Ben Gamble und Schäfer den Engländer Leo Howard. Albes hatte es mit dem Australier Bailey Jacobs zu tun. Obwohl Albes nach den ersten beiden Legs 0:2 hinten lag, lies er nicht nach und fand in sein Spiel. Dadurch schaffte er es die kommenden vier Legs zu gewinnen und 3. Runde zu erreichen. Petermann hatte in seiner Begegnung einige Probleme. Nachdem sein Gegner, der Däne Nikolaj Jorgensen, 2:0 in Führung ging, konnte Petermann das Spiel drehen und ging 3:2 in Führung. Nach dem Ausgleich des Dänen musste dann aber der Decider gespielt werden. Hier konnte Jorgensen jedoch nicht mithalten und Petermann gewann 4:3.

In der 3. Runde mussten Schäfer, Chudziak, Albes und Petermann die komplette Distanz spielen, sieben Legs in jeder Begegnung. Schäfer unterlag dem Ungar Kovacs Almos und Albes dem Engländer Kieran Thompson. Für Petermann und Chudziak ging die Reise jedoch weiter. Petermann bezwang den Engländer Ronnie Woodman nach 21 Darts im Decider. Ein Spiel besonderer Art hatte Chudziak vor sich. Er musste gegen Leighton Bennett, den Finalisten des JDC WM Finals 2021, das im Alexandra Palace während der PDC WM ausgetragen wird, spielen. Chudziak war vor dem Spiel hoch motiviert, da Bennetts Leistung an den Vortagen nicht so konstant wie gewohnt waren. Unbeeindruckt von der Bekanntheit Bennetts ging Chudziak 2:0 in Führung. Nach weiteren zwei Legs stand es 2:2. Neu fokussiert begann der deutsche Spieler das Leg und beendete es mit dem 17. Dart zum 3:2. Im 6. Leg verfehlte Chudziak einen Dart auf Doppel 20 zum Match. Das nutzte der Engländer und glich zum 3:3 aus. Der Decider wurde richtig spannend. Nach 15 gesppielten Darts hatte Bennett lediglich 93 Punkte Rest. Bei Chudziak waren es noch 182. Bennett stellte sich in seiner 6. Aufnahme auf 8. Chudziak machte mit seiner kommenden Aufnahme 140 Punkte und setze den Engländer unter Druck. Bennett verfehlte in der 7. Aufnahme die Doppel und hatte danach 2 Punkte Rest. Für Chudziak kam es nun drauf an. Er hatte 42 Punkte, die zu checken gab. Er checkte!!! 4:3 Sieg für Chudziak über Bennett. Er warf den Engländer aus dem Turnier. Der Clou daran war u.a., dass Chudziak mit „Leighton Bennett Darts“ spielt.

Zwei Deutsche Spieler stehen in der 4. Runde. Für die besten 16 Spieler der Turniers ging es nun weiter. Petermann traf auf den nächsten Engländer. Daniel Stephenson trat gegen den Deutschen an. Nachdem Stephenson das erste Leg für sich entscheiden konnte, drehte Petermann auf und das Spiel um. Am Ende gewann Petermann deutlich 4:1. Chudziak hatte es mit Almos zu tun, der zuvor Schäfer aus dem Turnier warf. Er konnte sich jedoch sicher gegen den Ungar 4:2 durchsetzen.

Ein Blick auf den Turnierbaum verriet, dass Chudziak nun gegen den Favoriten des Turniers spielen muss. Er musste gegen Luke Littler spielen, der während der letzten WM einen 9-Darter auf der Bühne warf. Chudziak spielte gegen Littler einen Average von 79.68. Gewöhnlich ist dieser Average ausreichend, um so manches Turnier zu gewinnen. Gewöhnlich war das Spiel von Littler gegen den deutschen Nachwuchsspieler allerdings nicht. Littler drehte auf spielte einen Average von 101,90! Die Anzahl der Darts pro Leg waren: 18, 14, 16 und 11. Das war dann doch etwas zu stark. Littler gewann somit 4:0. Petermann hatte gegen den Schotten Logan Gilmour das Nachsehen. Petermann war zwar nicht so chancenlos wie Chudziak. Er verpasste jedoch in den entscheidenden Momenten die Doppel und kassierte eine bittere 0:4 Niederlage.

Das Turnier war nun für die deutschen Spieler beendet. Mit zwei 5. Plätzen hat Team Germany sehr gut abgeschnitten.